Alles auf einen Blick

Abszesse

Abszess ist eine allgemeine Bezeichnung für eine abgekapselte Eiteransammlung. Abszesse kommen häufig auf der Haut vor und werden von Bakterien verursacht. Im Bereich des Abszesses ist die Haut gerötet, gespannt und schmerzempfindlich.

Einleitung

Es handelt sich bei einem Hautabszess um eine lokal begrenzte Eiteransammlung. Abhängig von ihrer Lokalisation nennt man sie auch Furunkel, Karbunkel, Schweissdrüsenabszess, Glutealabszess oder periproktitischer Abszess.

Wodurch entsteht ein Hautabszess?

Abszesse werden durch Bakterien, die durch die Haut oder Schleimhaut in das darunter liegende Gewebe eindringen, verursacht. Haupterreger ist das Bakterium Staphylokokkus aureus, welches ein natürlicher Bewohner der Haut ist. Allerdings kann es bei einer Schwächung der Abwehrlage des Körpers zu einem vermehrten Bakterienwachstum kommen, wodurch es zur Ausbildung eines Hautabszesses kommen kann. Vor Ort wandern Entzündungszellen ("Granulozyten") ein, welche zu einem Gewebs- bzw. Zelltod führen. Es entsteht ein Hohlraum, in dem sich entzündliche Flüssigkeit und Eiter (bestehend aus weißen und roten Blutzellen sowie Eiweiß), ansammelt. Es gibt Erkrankungen, die das Entstehen eines Abszesses begünstigen können, wie Zuckerkrankheit, Tumorerkrankungen oder Immunschwächekrankheit.

Welche Beschwerden verursacht ein Hautabszess?

Hautabszesse sind akut entzündliche, sehr schmerzhafte und zu Beginn derb erscheinende Knoten, die meist eine beträchtliche Schwellung im benachbarten Gewebe hervorrufen. Sie sind in der Regel stark gerötet und überwärmt. Später, wenn sich reichlich Eiter gebildet hat, fluktuiert der Knoten. Eine schmerzhafte Schwellung der Lymphknoten der Umgebung ist häufig zu sehen, da der Körper mit Hilfe des Immunsystems versucht, den Entzündungsherd von den Bakterien zu befreien. Nach einigen Tagen kann es zum so genannten "Einschmelzen" kommen und der Abszess öffnet sich spontan nach außen. Hierbei fließt der Eiter zunächst ab und die Beschwerden bessern sich vorübergehend, heilen aber in der Regel nicht vollständig ab.

Wie wird ein Hautabszess behandelt?

Keine Manipulation vornehmen, insbesondere nicht ausdrücken, da hierdurch die Infektion nur verschlimmert wird ! Die Therapie erfolgt je nach Stadium der Abszessbildung. Ist die Entzündung noch wenig fortgeschritten, kann eine spontane Abheilung erfolgen. In fortgeschrittenen Stadien muss der Abszess in örtlicher Betäubung oder - falls diese wegen des Entzündungsprozesses nicht anschlägt - in Narkose durch einen großzügigen Schnitt eröffnet werden, damit der Eiter abfließen kann. Bereits zerstörtes Gewebe wird entfernt. Anschließend wird die Wunde in der Regel nicht wieder verschlossen, sondern es erfolgt eine so genannte offene Wundbehandlung, damit das verbliebene Wundsekret vollständig in den nächsten Tagen abfließen kann. Bei ausgedehnten Befunden ist gegebenenfalls eine begleitende Therapie mit einem Antibiotikum erforderlich.

Kann es Komplikationen geben?

Die Operation gestaltet sich in der Regel unauffällig, mit schweren Komplikationen ist nicht zu rechnen. Da die Wunde offen gelassen werden muss, können in den ersten Tagen leichtere Nachblutungen auftreten, die dann von einem Arzt behandelt werden müssen.

Schwellungen im OP-Bereich sind relativ häufig. In aller Regel verschwinden diese jedoch nach kurzer Zeit. Auch leichte Schmerzen im OP-Gebiet werden beobachtet, lassen aber bald nach.

Wundheilungsstörungen und Infektionen mit der Gefahr einer erneuten Abszessbildung sind selten. Manchmal bildet sich später eine deutlich sichtbare Narbe aus, welche jedoch nach vollständiger Wundheilung in einem späteren Eingriff auf Wunsch korrigiert werden kann.