Keine Behandlungsmethode einer Erkrankung ist völlig frei von unerwünschten Wirkungen. Auch Operationen an den oberflächlichen Beinvenen bergen das Risiko von Komplikationen. Jedoch ist die Operation an den Krampfadern insgesamt als sehr komplikationsarm anzusehen.
Bei der Kryostripping-Methode entstehen häufig im Kanal der gezogenen Vene Blutergüsse. Auch kommt es bedingt durch diese Blutergüsse und Gewebewasseransammlungen zu einer leichten Schwellung des operierten Beines. Diese klingen unter Kühlung und Schonung schnell ab. Unter der Haut tastbare Verhärtungen sind nichts ungewöhnliches, sie lösen sich innerhalb der nächsten Wochen auf. Durch die Nähe der oberflächlichen Hautnerven zu den zu entfernenden Venen kommt es selten nach der Operation zu Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühl im Bereich einzelner Hautareale, insbesondere im Knöchel- oder Schienbeinbereich. Diese bilden sich meist innerhalb weniger Wochen oder Monate zurück. Eine vorbestehende Braunverfärbung oder Verhärtung der Haut kann auch nach dem operativen Eingriff bestehen bleiben.
Bei der VENCLOSE™-Methode treten Blutergüsse normalerweise nicht auf. Durch die Schrumpfung der verödeten Vene zeigen manche Patienten Symptome wie leichtes Ziehen an der Oberschenkelinnenseite, eine tastbare Verdickung der behandelten Vene oder leichte Empfindungsstörungen in der Wade oder der Oberschenkelinnenseite. Diese Beschwerden stellen jedoch keine Beeinträchtigung im täglichen Leben dar und sind in der Regel nach 6 Wochen nicht mehr nachweisbar. Ganz selten kann es zur Ausbildung einer Venenentzündung kommen, die dann sehr gut medikamentös behandelt werden kann und von kurzer Dauer ist.
Für beide Verfahren gilt: Bei kompletter Operation des erkrankten Venensystems ist ein erneutes Auftreten ("Rezidiv") selten. Es können aber an anderen Bereichen, die zum Untersuchungs- bzw. Operationszeitpunkt noch nicht erkrankt waren, später Venenklappenundichtigkeiten neu auftreten, so dass in diesem Bereich wieder Krampfadern auftreten können. Diese sind jedoch nicht als Rezidiv einzustufen, sondern stellen wirkliche Neubildungen dar.
Vor der Operation werden Sie selbstverständlich ausführlich und persönlich über mögliche Risiken informiert und können danach in Ruhe eine Entscheidung treffen.